Lobdra kommt aus dem Tibetischen (Wylie: slob grwa) und bedeutet "Ort des Lernens" oder "Schule".
Die buddhistische Geisteswissenschaft hat während den vergangenen zweieinhalb Jahrtausenden nichts an Bedeutung und Aktualität verloren. Der Pali-Kanon der Nikāya-Tradition wurde in den vergangenen Jahrhunderten nahezu vollständig erschlossen, wie durch die Pali Text Society. Anders ist es für die beiden anderen Hauptrichtungen des Buddhismus, Mahāyāna- und Vajrayāna, auf den wir unseren Schwerpunkt legen. Leider konnte während der letzen 70 Jahre nur ein Bruchteil dieses gesamten Korpus übersetzt und in die westliche Kultur tradiert werden.
Der Grund hierfür sind Barrieren, unter anderem:
Zum Wohle des Individuums und der Gesellschaft will der gemeinnützige Verein Marpa Lobdra Germany e.V. zur Verbesserung der geschilderten Situation beitragen.
Marpa Lobdra Germany e.V. gehört zum internationalen SchülerInnen-Netzwerk “Marpa Institut for Translators“, der Initiative des tibetischen Gelehrten und Realisierten Khenpo Tsultrim Gyamtso Rinpoche. Aus seinem immensen Wissens- und Erfahrungsschatz hat er weltweit Türen zum Einblick in die Gesamtheit der buddhistischen Geisteswissenschaft geöffnet. Er inspiriert seine SchülerInnen ihr erworbenes Wissen und Erfahrung zum Wohle der Gesellschaft wirksam zu machen.
Die Auseinandersetzung mit dem breiten Spektrum buddhistischer Geisteswissenschaft bietet uns Sinnhaftigkeit und Orientierung. Sie setzt unseren individuellen Alltag in einen größeren Sinn-Zusammenhang und erleichtert jenen wesentlich. Sie beflügelt unsere kreativen Kräfte und finden so eine große Freude daran, Erkenntnisse kreativ umzusetzen. Unser gemeinsames, soziales und ökologiegerechtes Engagement beruht auf Ehrenamtlichkeit und Freiwilligkeit.
Der Verein verfolgt ausschliesslich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Der Verein ist politisch und konfessionell neutral. Er vermittelt und fördert den Dialog auf globalen, ethischen Grundsätzen beruhender Gewaltlosigkeit gegenüber Mensch, Tier und ihrer Umwelt und setzt sich ein für Toleranz und Verständigung in Spiritualität, Kultur und Gesellschaft.
Die Kultur unserer Organisation basiert auf Toleranz, Liberalität und gewaltfreier Kommunikation der Vereins- und Fördermitgliedern untereinander.
Der Verein fördert die Organisation und Durchführung an einem Studium-Curriculum, einschliesslich Logik und Meditation, welches dem Standard der Hochschulen an buddhistischen Klöstern entspricht. Der Verein räumt seinen Mitgliedern und Interessenten zeitlich und räumlich die Möglichkeit ein, Aspekte der buddhistischen Geisteswissenschaft in dem Maße kennen zu lernen, die dem Einzelnen zusagen.
Der buddhistische Pfad der Sinnsuche führt zu einer tieferen Einsicht, zu Erkenntnis und Befriedigung, die sich in drei Stadien vollzieht:
Das bezieht sich auf alle Gebiete, wie auf den Wissensbereich tiefenökologischer Zusammenhänge, auf die Tiefenpsychologie mit Erklärungen aus dem Abhidharma, auf Schulung in graduellen, philosophischen Sichtweisen, auf buddhistische Heilkunst und anderen.
Der Verein fördert zum Wohl der Gesellschaft den Dialog, den Wissensund Erfahrungsaustausch auf den Gebieten der Wissenschaft, Philosophie, Ethik, Religion, Psychologie, Heilkunde, Tiefenökologie, Wirtschaftsethik, asiatischer Sprachwissenschaft und Kunst.
Der Verein fördert die Organisation und Durchführung von Übersetzungen, Veröffentlichungen, Studien, Forschung, Praxis und Informationsaustausch, die den Vereinszwecken entsprechen. Er führt einmalige und regelmässige, multilinguale Vorträge, Workshops, Studienlehrgänge, Meditationskurse, Klausuren und Reisen zu historischen, buddhistischen Plätzen durch. Der Verein engagiert sich zudem mit der Erstellung einer konventionellen Bibliothek und unterstützt die Bemühungen einer digitalen Bibliothek, die beide einem größeren Leserkreis zugänglich gemacht werden sollen.
Der Verein fördert soziale Aktivitäten, wie die Förderung verstärkter Hilfsbereitschaft zwischen buddhistischen Gemeinschaften. Er informiert die Öffentlichkeit über die Formen der Unterstützung für Träger und Stätten der buddhistischen Geisteswissenschaft, wie für den Bildungsgrad und den Lebensunterhalt von ordinierten Frauen in Asien.
Ācārya Lama Drinme Dawa ist 1973 im Himalaya-Königreich Bhutan geboren. Er lebte als junger Mönch viele Jahre unter der spirituellen Leitung von Khenpo Tsultrim Gyamtso Rinpoche in seinem Nonnenkloster Karma Drubdey im Osten von Bhutan, das Khenpo Rinpoche nach seiner Flucht aus Tibet im Jahre 1968 gründete. Seine Ausbildung als Ācārya absolvierte Lama Dawa im Jahre 2000 erfolgreich am Karma Shri Nalanda Institut for Higher Buddhist Studies in Rumtek (Bundesstaat Sikkim-Indien), wo Khenpo Tsultrim Gyamtso Rinpoche einer der Hauptlehrer ist. Khenpo Rinpoche war seine Inspiration für die traditionelle, dreijährige Ausbildung als Lama, die er unter Bokar Tulku Rinpoche machte. Gerne wäre er danach Yogi Milarepas Spuren gefolgt, doch stattdessen sollte er sich als Sekretär in der Verwaltung des Dharmachakra-Klosters Rumtek. Im Jahre 2009 entsandte S.H. Karmapa Ogyen Trinley Dorje ihn nach Hamburg, um dort die Funktion eines Residenz-Lamas am Zentrum Theksum Tashi Chöling (TTC) einzunehmen. Großzügig hat Lama Dawa offeriert, Marpa Lobdra Germany in seiner Aktivität zu unterstützen. In Hamburg, im TTC, kann Marpa Lobdra Studienkurse anbieten.
Tsünma Drönma* wurde 1992 in der tibetischen Karma Kagyü-
Tradition ordiniert und hat in dieser Übertragungslinie zwei der
traditionellen Drei-Jahres-Retreats im Mahamudra Retreat-Zentrum in
Halscheid/Sieg durchgeführt. Beruflich gebildet als
Fachkrankenschwester für Psychiatrie und Hospizhelferin (IGSL) liegt
ihrer 50jährigen Hospizarbeit, als Ausbilderin und praktischer Helferin
ein 3jähriges Seminar bei Christine Longaker zugrunde. Tsunma Drönma
bietet Weisung, Begleitung, Unterstützung und Trauerberatung an. Sie
meldet sich zeitnah! ani.dreunma@email.de
Seit etlichen Jahren pilgert sie zu den Gedenkstätten unzähliger
gefallener Soldaten des ersten Weltkrieges in Flandern. Sie lädt zum
Mitpilgern und Meditation vor Ort ein.
* (Tsün-ma: „Die Tugendsame“ - Höflichkeitsbezeichnung für ordinierte
Frauen;
Drön-ma: „Die Leuchte“)
Jane, eine der ersten SchülerInnen von Khenpo Tsultrim Gyamtso Rinpoche, widmet ihre Zeit dem Aufbau des Vereins. Sie führt mittels Studium, Recherchen und Meditation in das beachtliche Curriculum von Khenpo Rinpoche ein. Das Erlernen der tibetischen Literatursprache sieht Jane als eine große Quelle der Inspiration an. Sie fördert die Gestaltung von Studienmaterial, Übersetzungen und Tibetisch für Beginner und Fortgeschrittene. Mehr Infos in englischer Sprache ...
Mit seinem Studium des Chemieingenieurwesens/ Umwelttechnik an der HTW Dresden, von 1993 bis 1998, schlug René beruflich eine ingenieurwissenschaftliche Laufbahn ein. Seine Hauptinteressen waren auf Instrumentalanalytik und Umweltanalytik gerichtet. Es folgten Tätigkeiten in pharmazeutischer Industrie (Produktion von Onkologika), 12 Jahre lang die Betreuung der Herstellung von Batterien für Industrieanwendungen und beschäftigt sich seit 2015 mit der Herstellung und Charakterisierung von Referenzmaterialien für nationale und internationale Laboratorien.
Mit dem Buddhismus, speziell der tibetischen Tradition, kam René ab ca. 2009 in Kontakt. Die ersten Textstudien befassten sich mit dem Bodhicharyavatara von Shantideva mit den umfangreichen Videokommentaren von Ringu Tulku, dem Lorig ("Der Geist und seine Funktionen" von Gesche Rabten) im Zentrum von Bodhicharya in Berlin Friedrichshain. Dort kam er auch mit Christiane Friedewald in Kontakt.
Im Verein von Marpa Lobdra Germany e.V. engagiert sich René neben seiner Funktion als Vorstandsmitglied vor allem im Support von Online-Präsenzen, der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Kursen sowie der Öffentlichkeitsarbeit, wie. z.B. dem Publikmachen von Veranstaltungen in sozialen Netzwerken.